biologisches Alter Ernährung Diätprodukte Diphtherie und Kinderlähmung Allergie-Beschichtungen Ambrosie Diabetes Eisbaden LDL-Cholesterin Typ-1-Diabetes Grippe entspannen Vertrauen Diabetes Blutzuckerwert Diätziele
Diätrevolution: Die dicksten Diätlügen aufgeklärt
Mit dem neuen Buch "Die dicksten Diätlügen" läuten die Autoren Doreen Nothmann und Sven-David Müller-Nothmann eine Diätrevolution ein und zeigen auf, warum Diäten nicht funktionieren. Die Ernährungswissenschaftlerin von der Medizinischen Hochschule Hannover und der Diätassistent aus Berlin gehen den Diätlügen auf die Spur und decken auf, dass die Industrie mit angeblichen Lightprodukten und der Verbreitung von Fehlinformationen mitschuldig am Schicksal vieler übergewichtiger Menschen ist.
Noch immer glauben viele Menschen, dass Margarine fettärmer ist als Butter, Süßstoff den Hunger fördert und Zucker besser als Fett ist. Das sind wohl die berühmtesten Diätlügen. Tatsächlich hat Margarine genauso viele Kalorien wie Butter, Süßstoff hat keinen Einfluss auf die Hunger-Sättigungsregulation und weder Zucker noch Fett sind allein für die Entstehung von Übergewicht verantwortlich. Viele Diätlügen sind Ausdruck des Lobbyismus in der Ernährungsbranche, mokiert sich Müller-Nothmann. Auf dem Rücken - oder vielmehr dem Bauch - von Menschen, die abnehmen möchten, ist Sahnedickmilch mit dem Zusatz "Diät" gekennzeichnet. Aber solche Produkte sind nicht kalorienreduziert, sondern vielmehr durch das Weglassen von Zucker für Diabetiker geeignet. Auch der Begriff Light ist für die Ernährungsexperten mit Leid verbunden. Light kann auch für koffeinreduziert oder mit Stickstoff aufgeschäumte Produkte stehen.
Wer tatsächlich Fett einsparen möchte, kann auf Halbfettbutter oder Halbfettmargarine zurückgreifen. Aber eine fettarme Ernährungsweise muss nicht zu einer schlanken Taille führen, macht Müller-Nothmann anhand von Studien deutlich. Vielmehr muss die gesamte Kalorienzufuhr unterhalb des Bedarfes liegen, um Körperfett abzubauen. Die wohl berühmteste Diätlüge ist die von Fettbindern und Fettmagneten. Diese freiverkäuflichen Produkte enthalten Chitosan aus Meerestierschalen. Keine ernstzunehmende Studie konnte bisher ihre Wirkung beim Menschen bestätigen. Im Gegenteil: Chitosan bindet kaum mehr Fett als andere Ballaststoffe auch. In Studien zeigen Chitosan-Präparate insbesondere eine deutlich cholesterinspiegelsenkende Wirkung. Aber dafür verschreibt der Arzt ja Medikamente, und so fokussieren die Hersteller auf Übergewichtige und behaupten, dass ihre Präparate grammweise Fett binden können. Wenn dem so wäre, müsste nach der Einnahme ein massiver Fettdurchfall erfolgen und der Körper würde an fettlöslichen Vitaminen verarmen. Studien zeigen, dass Chitosan im Vergleich zur verschreibungspflichtigen Substanz Orlistat kaum eine Wirkung hat.
In jedem Frühjahr sind mindestens 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland "auf Diät" und glauben, dass Trennkost, Fasten, Kohlsuppendiät oder Zitronensaftkuren das Körperfett nur so dahinschmelzen lassen. Wissenschaftlich betrachtet, ist die Trennung von Kohlenhydraten und Proteinen für den menschlichen Organismus nicht mit Vorteilen verbunden. Aber wenigstens ist das im Vergleich zu Fasten, Kohlsuppendiät oder Zitronensaftkuren nicht gesundheitsgefährdend. Die Autoren weisen darauf hin, dass es bei proteinarmen oder sogar proteinfreien Diäten zu massiven Gesundheitsschäden bis zum Herzversagen kommen kann. Anhand von wissenschaftlichen Daten weisen Doreen Nothmann und Sven-David Müller-Nothmann nach, dass Fasten Körper und Seele schädigt.
Nachdem die Autoren auf über 100 Seiten mit wissenschaftlicher Akribie Diätlügen aufdecken, zeigen sie im fünften Kapitel den Weg aus dem Labyrinth und erläutern, dass Abnehmen nur möglich ist, wenn die Disziplinen Bewegung, Ernährung sowie Verhalten dauerhaft umgestellt werden. Listen mit den kalorienärmsten Lebensmitteln sowie den größten Kalorienbomben runden das Buch ab. Das Buch erscheint bei Schlüter in der Reihe Ernährungsmärchen, die mit dem Werk "Moderne Ernährungsmärchen" von Doreen Nothmann und Sven-David Müller-Nothmann begonnen wurde.
Linktipps
© Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik über ddp direkt / Veröffentlicht am 14.03.2008