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Wald- und Wiesenmedizin: Pilze mit heilender Wirkung

Pilze sind etwas Besonderes. Sie gehören weder zum Tier- noch zum Pflanzenreich, es gibt sie in allen Größen vom mikroskopisch kleinen, einzelligen Hefepilz bis zum angeblich neun Quadratkilometer großen "dunklen Hallimasch" in Oregon. Pilze sind überall und haben keineswegs immer Krankheitswert – ganz im Gegenteil. Unangenehme Vertreter sind zum Beispiel Schimmelpilze oder Fuß- und Nagelpilze. In Penizillin entwickeln Pilze eine heilende Wirkung, und auf der Pizza oder in Saucen sind Champignons und Co. einfach nur lecker. Dass Pilze starke Wirkungen in unserem Organismus entfachen können, wissen Reisende, die aus Mittelamerika heimkehren. Dort versetzen sogenannte Zauberpilze ihre Genießer in rauschhafte Zustände.

In der traditionellen chinesischen Medizin werden Pilze - getrocknet, als Pulver oder Extrakt - seit vielen Jahrhunderten erfolgreich eingesetzt. Seit einiger Zeit gibt es auch in unseren Breiten Vertreter der Mykotherapie (Pilzheilkunde), die verschiedenen "Vitalpilzen" oder auch "Medizinalpilzen" Heilwirkung bei bestimmten Krankheitsbildern zuschreiben. Der bekannteste dieser heilenden Pilze heißt Shiitake (Lentinula edodes), er ist auch in der heimischen Küche längst kein Exot mehr. In Asien gilt er als König unter den Pilzen, er soll Durchblutungsstörungen vorbeugen und lindern, die Immunabwehr stärken und für einen günstigen Gesamtcholesterinspiegel sorgen. In Japan wird sein Wirkstoff Lentinan in der Magenkrebsbehandlung eingesetzt. Der Shiitake ist wie alle Speisepilze ein wichtiger Protein- und Vitaminlieferant für Vegetarier. Allerdings ist das wertvolle Protein in den Pilzen recht schwer verdaulich, daher sollten Pilzgerichte nicht allzu oft auf dem Speisezettel stehen.

Weitaus weniger bekannt als der Shiitake sind folgende, in der Pilzheilkunde verwendete Arten: Maitake, Schopftintling, Igelstachelbart, Eichhase, Reishi, Judasohr, Raupenpilz, Schmetterlingstramete oder Mandelpilz. Sie werden bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt, vor allem bei Immunschwäche, Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich, bei Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen infolge des Metabolischen Syndroms, zum Beispiel Arteriosklerose. Die meisten Pilzheilkundler verwenden übrigens keineswegs die im Wald (oder beim Gemüsehändler) gesammelten Exemplare, sondern Pilzpulver. Von Selbstversuchen ist dringend abzuraten. Haben Sie Interesse, die heilende Wirkung der Pilze zu testen, so wenden Sie sich an ausgebildete Mykotherapeuten.


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© Deutsches Grünes Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 14.06.2008