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Schuppenflechte: Sorgfältige Hautpflege kann die Beschwerden lindern

Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, ist eine weit verbreitete, chronische Hauterkrankung: In Deutschland leiden etwa zwei Millionen Männer und Frauen darunter. Die entzündliche Krankheit, bei der die Haut an verschiedenen Stellen rot, verdickt und schuppig ist, verläuft meist in Schüben. "Beim Verdacht auf Schuppenflechte sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, damit er eine sichere Diagnose stellen kann", rät Dr. Bernhard Egger, Hautarzt beim AOK-Bundesverband. "Durch das Meiden bestimmter Auslöser und verschiedene Behandlungsmöglichkeiten können die Beschwerden gelindert werden."

Bei der Schuppenflechte produziert die Haut als Folge einer Entzündungsreaktion zu viele neue Zellen, die absterben – dadurch werden die befallenen Hautstellen rot und verdickt. "Charakteristisch für die Erkrankung sind scharf begrenzte, mit silbrig glänzenden Schuppen bedeckte Hautveränderungen", erklärt Dr. Bernhard Egger. Die betroffenen Stellen können stecknadelkopf- bis handtellergroß sein. Häufig jucken sie. Befallen sind vor allem die Gelenke wie Ellenbogen und Knie sowie der Rücken und die Kopfhaut. Die Fingernägel weisen häufig Verfärbungen und dellenförmige Verformungen auf.

Die Neigung für die Hauterkrankung wird vererbt. Auslöser können unter anderem Stress, Verletzungen, Infektionen, übermäßiger Alkoholgenuss und bestimmte Medikamente sein.

"Unterschieden wird zwischen verschiedenen Formen der Schuppenflechte, die jeweils ein charakteristisches Erscheinungsbild aufweisen", erläutert Dr. Bernhard Egger. Die häufigste Form, Psoriasis vulgaris genannt, kann in jedem Alter ausbrechen und neigt zu chronischem Verlauf. Eine besonders schwere Formen der Erkrankung ist die Psoriasis pustulosa, bei der am ganzen Körper akut eitrige Pusteln auftreten. Eine Sonderform, die oft besonders schwer zu behandeln ist, ist die Psoriasis palmoplantaris, bei der die Handflächen und Fußsohlen befallen sind. Bei einem von zehn Fällen führt die Erkrankung auch zu Gelenkentzündungen, vor allem in den Finger- und Zehengelenken. Diese Sonderform wird als Psoriasis arthropathica bezeichnet.

Die Neigung zur Schuppenflechte kann nicht vollständig geheilt werden. Durch verschiedene Therapien lassen sich die Erkrankungsschübe aber gut behandeln, hinauszögern oder abmildern. Das Spektrum reicht von der Anwendung pflegender Salben über Medikamente in Salbenform und Bäder bis hin zur Einnahme von Medikamenten. "Basis jeder Behandlung sollte eine regelmäßige und sorgfältige Hautpflege sein", sagt Dr. Bernhard Egger. "Dies ist im Winter besonders wichtig, da die Haut durch die Kälte und Heizungsluft leicht austrocknet." Mit Ölbädern oder speziellen Salben können die Schuppen aufgeweicht und abgelöst werden. Anschließend sollte die Haut gut eingecremt werden.

"Oft hilft eine Behandlung mit ultraviolettem Licht, besonders in Kombination mit Bädern in Salzwasser", sagt Dr. Bernhard Egger. Diese kombinierte Behandlung mit UV-Licht und Salzwasserbädern (Balneofototherapie) wird bundesweit vor allem in Kurkliniken durchgeführt. Derzeit läuft beim Gemeinsamen Bundesausschuss die Prüfung, ob diese Behandlungsmethode, die unter anderem von der AOK Bayern in einem Modellversuch erfolgreich erprobt worden ist, in den ambulanten Leistungskatalog aller Kassen aufgenommen werden kann.

Wichtig ist auch, dass die Patienten auf eine gesunde Lebensweise achten. "Verzichten Sie aufs Rauchen, trinken Sie nur wenig Alkohol und ernähren Sie sich ausgewogen", empfiehlt Dr. Bernhard Egger. Generell sollten Betroffene ausreichend Vollkornprodukte, Obst und Gemüse essen, fette Wurst und Fleisch dagegen nur in kleinen Mengen zu sich nehmen.


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© AOK-Bundesverband / Veröffentlicht am 20.10.2007