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Schmerzmittel: Im Alter gelten andere Gesetze

Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, an Schmerzen zu leiden. Chronische Erkrankungen, ein erhöhtes Risiko für Stürze oder ein verändertes Schmerzempfinden können die Ursachen für diese Zunahme sein. Schmerzen treten mit höherem Lebensalter aber nicht nur öfter auf, sondern sie benötigen oft eine andere Behandlung als in jungen Jahren auftretende Beschwerden.

Grund dafür ist der Stoffwechsel. "Während die Schmerzverarbeitung ein robustes System ist und kaum der Alterung unterliegt, nimmt die Leistung bei der Verarbeitung und Ausscheidung von Nähr- und Arzneistoffen mit zunehmendem Alter ab", erklärt Dr. Mazen Ottallah-Kolac, Apotheker aus Wetzlar. Wichtige Funktionen der für den Abbau und die Ausscheidung von Medikamenten zuständigen Organe Leber und Niere sind im Alter eingeschränkt. "Bei Schmerzmitteln reicht oft eine geringere Wirkstoffmenge aus, um die Beschwerden genauso gut und lange zu lindern wie bei jungen Erwachsenen", so Ottallah-Kolac.

Ein weiterer Grund für einen veränderten Schmerzmittelbedarf sind die zusätzlich auftretenden chronischen Erkrankungen älterer Menschen, wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Die Erkrankungen selbst oder die zur Behandlung dieser Krankheiten erforderlichen Medikamente haben einen Einfluss auf die Wirksamkeit und Nebenwirkungen von Schmerzmitteln", weiß der erfahrene Apotheker. Oft muss erst ein geeignetes Präparat gefunden werden, das sich mit den übrigen Arzneimitteln verträgt.

"Stärker wirksame Opioide sind, in einer geringen Dosis verabreicht, viel wirksamer und verträglicher als herkömmliche, rezeptfrei verkäufliche Schmerzmittel - besonders wenn sie über einen längeren Zeitraum verabreicht werden sollen", sagt Ottallah-Kolac. Opioide sind körperverwandte Substanzen und verursachen bei sachgemäßer Anwendung weniger Nebenwirkungen. "Die vielen verschiedenen Darreichungsformen, ob Tropfen, Tabletten oder Pflaster, ermöglichen eine sehr individuelle Behandlung", betont der Wetzlarer Apotheker.

Doch auch beim Einsatz der stark wirksamen Schmerzmittel bedarf es eines guten Fingerspitzengefühls. Arzt und Patient müssen hier intensiv zusammenarbeiten. "Die Patienten sollten auf alle Veränderungen durch die Therapie achten und sie mit dem Arzt besprechen", rät Ottallah-Kolac. Nur so kann die optimale Behandlung gefunden und regelmäßig angepasst werden.


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© Deutsches Grünes Kreuz e. V. (DGK) / Veröffentlicht am 04.10.2008