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Rodeln und Spielen - so wird Weihnachten ein Familienfest
"Zufriedenheit und Glück gibt es nicht auf Knopfdruck – auch nicht zu Weihnachten", betont Josef Zimmermann, Leiter der katholischen Erziehungs- und Familienberatungsstelle in Köln. Am besten ist es, wenn sich Eltern, Verwandte und Kinder schon im Vorfeld überlegen, wie sie die Feiertage verbringen wollen. Dann besteht die Chance, dass Weihnachten tatsächlich ein Fest für die ganze Familie wird.
Wenn jeder ausschließlich für sich selbst plant, ist Streit an den Feiertagen häufig programmiert. Eine gute Absprache im Vorfeld kann die Familienmitglieder davor bewahren, zu viel zu erwarten und dann enttäuscht zu werden. "Besonders älteren Kindern sollten Sie vorher deutlich sagen, bei welchen Aktivitäten sie dabei sein sollten", sagt der Diplom-Psychologe. Das können Familienrituale wie die gemeinsame festliche Mahlzeit, das Singen unterm Baum oder der gemeinsame Besuch der Christmette sein.
Die freie Zeit an den Feiertagen bietet die Chance, einmal aus dem altbekannten Trott auszubrechen und etwas Neues auszuprobieren. "Laufen Sie zum Beispiel mit der ganzen Familie Schlittschuh, fahren Sie Schlitten oder gehen Sie ins Schwimmbad", schlägt Zimmermann vor. Wenn das Wetter es zulässt, kann auch eine Radtour zum Weihnachtsmarkt Spaß machen. Generell ist Bewegung ein sinnvoller Ausgleich für das oft kalorienreiche Weihnachtsessen.
Nicht zu viel vornehmen
Ein absoluter "Stimmungskiller" ist ein vollgestopftes Programm. Besser ist es, sich für die Feiertage nicht zu viel vorzunehmen. Außerdem sollte jedes Familienmitglied die Chance haben, sich zwischendurch auszuklinken und auf eigene Faust etwas zu unternehmen. Hier sollten Eltern besonders Jugendlichen Zugeständnisse machen. "Wenn es ihr Wunsch ist, zur Weihnachtsdisko zu gehen oder einen Freund zu besuchen, sollte auch das erlaubt sein", sagt der Diplom-Psychologe.
Jüngere Kinder stehen oft unter großer Anspannung, wenn sie auf die Bescherung warten müssen. Sind die Großeltern bereit, mit dem aufgeregten Nachwuchs auf den Spielplatz zu gehen oder einen Spaziergang im Wald zu machen, leisten sie große Dienste. "Kinder bauen Stress am besten ab, wenn sie sich nach Herzenslust austoben können", so Zimmermann. Ein besonderes Erlebnis für die Enkel kann auch der Besuch mit Oma und Opa im Zoo oder ein Bummel vorbei an den festlich dekorierten Schaufenstern sein.
Besonders gut lässt sich die Wartezeit aufs Christkind beim gemeinsamen Spiel überbrücken. Dabei spielen Altersunterschiede meist keine Rolle, denn viele Gesellschaftsspiele machen kleinen und großen Kindern, Eltern und Großeltern gleichermaßen Spaß. "Geben Sie den Kindern außerdem die Gelegenheit, sich ausgiebig mit ihren Geschenken zu beschäftigen", empfiehlt Zimmermann.
Zeit nehmen
Dazu gehört auch, dass die Eltern sich die Zeit nehmen, gemeinsam mit den Kleinen die neue Autorennbahn aufzubauen, Bauklötze zum schiefen Turm von Pisa aufzuschichten oder die neue Puppe an- und auszuziehen. "Zwei bis drei Stunden mit den Kindern zusammen zu verbringen, ist in vielen Familien ein seltener Luxus", weiß der Familienberater. Sein Tipp: "Genießen Sie die freien Tage dann auch gemeinsam und tun Sie einmal Dinge, die im Alltag sonst untergehen."
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© AOK-Bundesverband / Veröffentlicht am 20.12.2007