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Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli 2012: Information und Früherkennung von Hepatitis schützen die Leber

Hepatitis ist näher als Du denkst - so die Botschaft des diesjährigen Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli 2012. Denn Hepatitis kann jeden treffen, unabhängig von Alter, Beruf, Herkunft oder Lebensstil. Deshalb ist es auch so wichtig, dass jeder Bescheid weiß, über die Risiken, die mit dieser Erkrankung verbunden sind, und wie man sich selbst schützen kann. Hepatitis ist eine Leberentzündung und hat unterschiedliche Ursachen. Neben Hepatitis-Viren und Toxinen wie Alkohol und Medikamenten können auch Übergewicht, Stoffwechsel- und Autoimmunerkrankungen die Leber schädigen. "Das Tückische ist, dass viele lange gar nichts von ihrer Erkrankung bemerken, da kaum Symptome erkennbar sind. Erst Jahre nach der Infektion kommt es oft zu gravierenden Spätfolgen wie Leberzirrhose und Leberkrebs", so Achim Kautz, Geschäftsführer der Deutschen Leberhilfe e.V. und Vorstandsmitglied der World Hepatitis Alliance (WHA).

Deshalb ist Früherkennung so wichtig: Eine Überprüfung der Leberwerte gibt früh Aufschluss darüber, wenn irgendetwas mit der Leber nicht in Ordnung ist. Je früher die Diagnose, desto besser sind die Therapiechancen. Viele Lebererkrankungen lassen sich inzwischen gut behandeln, auch gibt es Impfmöglichkeiten gegen Hepatitis A und B. Doch je mehr Zeit verstreicht, desto schwieriger wird die Behandlung und Leberschäden können die Folge sein.

Weltweit am häufigsten ist die Virushepatitis. In Deutschland sind etwa eine Million Menschen chronisch mit Hepatitis B oder C infiziert. Besonders gefährdete Personengruppen sind etwa Beschäftigte im Gesundheitswesen, die mit Blut oder Blutproben in Kontakt kommen,  oder Personen die vor 1991 Blutprodukte (z.B. Blutkonserven) erhalten haben. Hepatitis B gefährdet zudem Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern und Neugeborene, deren Mutter infiziert ist. In Industrieländern ist vor allem auch die Fettleber, verursacht durch Übergewicht und falsche Ernährung, eine häufige Lebererkrankung. Hinzu kommen Autoimunerkrankungen oder toxische Stoffe, die die Leber angreifen.

Entzündung - Fibrose - Zirrhose - Leberkrebs Die Leber ist das zentrales Stoffwechselorgan und ist damit zahlreichen Angriffen ausgesetzt. Sie leidet still: Es treten keine Schmerzen und nur unspezifische Symptome wie Müdigkeit oder Verdauungsstörungen auf. Häufig werden Lebererkrankungen deshalb erst sehr spät erkannt. Unbehandelt entstehen Vernarbungen  in der Leber (Fibrose), die sich zu einer Leberzirrhose entwickeln können. Im fortgeschritten Stadium kommt es zu Funktionsstörungen der Leber, häufig entwickelt sich auch Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC). In Deutschland sind  mehr als 500.000 Menschen von einer Leberzirrhose betroffen,  mindestens 20.000 sterben jedes Jahr an den Folgen einer Lebererkrankung und mehr als 5.000 davon an einem Lebertumor. „Aufgrund des asymptotischen Verlaufs und der mangelnden Abklärung der Leberwerte hat sich die Zahl der Leberkrebsfälle in den letzten Jahren erhöht“, so Kautz.
Ein einmal jährlicher Test der Leberwerte ( GPT) beim Arzt gibt Sicherheit. Die Kosten für einen Lebertest sollten von der Krankenkasse übernommen werden, und liegen bei unter einem Euro. Unter www.lebertest.de kann jeder sein persönliches Leber-Risiko im Rahmen eines Kurztestes überprüfen.

Um das Bewusstsein für das Problem Hepatitis zu schärfen und wachzuhalten, hat die World Hepatitis Alliance (WHA) im Jahr 2008 den Welt-Hepatitis-Tag ins Leben gerufen. Dieser wird in Deutschland von der Deutschen Leberhilfe e.V. ausgerichtet. Durch öffentlichkeitswirksame Aktionen gelingt es, immer wieder neu auf das Thema Hepatitis aufmerksam zu machen. Seit 2010 ist der Welt-Hepatitis-Tag offiziell ein Gesundheitstag der WHO, was der globalen Brisanz des Themas weiteren Nachdruck verleiht. Hepatitis B und C wurden von der WHO zudem als dringlich zu bekämpfende Infektionskrankheiten anerkannt. Im Zuge der Zusammenarbeit mit der WHO findet der Welt-Hepatitis-Tag immer am 28. Juli statt, dem Geburtstag des kürzlich verstorbenen Hepatitis-B-Entdeckers Professor Baruch Blumberg.

Die Deutsche Leberhilfe e.V. berät seit  25 Jahren Leberpatienten und deren Angehörige und bildet eine wichtige Informationsschnittstelle zwischen Ärzten und Betroffenen. Die Organisation unterstützt Patienten mit leicht verständlichen Informationen über Ursachen, Verlauf, Therapie und Vermeidung von Lebererkrankungen. Zudem hat sich die Deutsche Leberhilfe e.V. das Ziel gesetzt, zur Aufklärung der Bevölkerung beizutragen und so Vorurteile zu entkräften, die Lebererkrankungen als rein "selbstverschuldete" Krankheiten ansehen. Weitere Informationen unter www.leberhilfe.org



© ddp direct / Deutsche Leberhilfe e.V. / Veröffentlicht am 25.07.2012