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Schlaf schärft das Farbensehen

Am nächsten Morgen sieht die Welt wieder anders aus. Diesen beruhigenden Spruch kann man wortwörtlich nehmen, denn tatsächlich verbessert sich offenbar zumindest unser farbliches Sehvermögen über Nacht. Eine neue Studie brachte es ans Licht: Schlaf bestimmt demnach mit, wie wir unsere Umgebung sehen und dass für uns Grau nicht immer gleich Grau bleibt. Abends sehen wir die Welt offenbar mit anderen Augen durch eine leicht "grünlich-gefärbte Brille", morgens dagegen unverfälscht.

Forscher der University of Houston berichteten Anfang Juni auf der 24. Jahrestagung der US-Schlafforscher in San Antonio von ihren Versuchen, mit denen ihnen erstmals der Nachweis gelang, dass wir am Morgen nach dem Schlafen Farben neutral sehen, sich diese Wahrnehmung jedoch im Lauf des Tages mit der Dauer der Wachphase verändert.

Ein Team um den Computerwissenschaftler Bhavin Sheth zeigte in Experimenten freiwilligen Versuchspersonen verschiedene Tafeln mit leicht grünlicher oder leicht rötlicher Graufärbung. Die Probanden sollten in unterschiedlichen Testreihen angeben, in welche Richtung die gezeigte Farbe ihrem Empfinden nach von einem reinen neutralen Grau abwich. Überprüft wurde das subjektive Sehempfinden direkt vor dem Zubettgehen und beim Aufstehen nach einem durchschnittlich 7,7 Stunden langen Schlaf. Ergebnis: Graue Farbe erhält in unseren Augen im Laufe des Tages offenbar zunehmend einen leichten, jedoch messbaren Grünstich. Während des Schlafes in der Nacht dann wird dieser "Fehler" korrigiert, am Morgen ist das grün-stichige Sehen verschwunden und Grau wieder Grau. Warum dies so ist, können die Wissenschaftler bislang nicht erklären.



© (dgk) Deutsches Grünes Kreuz / Veröffentlicht am 30.07.2010