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Vorzeitiger Zahnverlust: Nikotin nicht unschuldig!

Wer raucht, riskiert nicht nur schwere Herz-Kreislauferkrankungen und Lungenkrebs, sondern auch Zahnausfall. "Rauchen ist neben schlechter Mundhygiene einer der größten Risikofaktoren für Parodontitis, der Entzündung des Zahnhalteapparates", so Dr. Jürgen Oberbeckmann, Leiter der Zahnklinik am Elisabeth-Krankenhaus in Essen.

Die Ursache für die Erkrankung sind Bakterien, die sich im so genannten Plaque auf den Zahnoberflächen und dem Zahnfleisch festsetzen und dort stark vermehren können. Durch die Bakterien wird zunächst eine Zahnfleischentzündung hervorgerufen, die auf Zahnhals, Wurzelzement, Wurzelhaut und Kieferknochen übergreifen und das Gewebe zerstören kann. Eine Rolle bei dieser Zerstörung spielt auch das menschliche Immunsystem. Um die Keime zu bekämpfen werden entsprechende Enzyme gebildet. Diese greifen jedoch nicht nur die Bakterien, sondern auch das Eigengewebe an.

Das Ergebnis ist Zahnfleischrückgang, tiefe Zahnfleischtaschen und Knochenabbau. Am Ende lockern sich die Zähne und fallen aus. Oberbeckmann: "Auch wenn das Immunsystem und die Bakterien für die Entstehung einer Parodontitis verantwortlich sind, gibt es weitere entscheidend begünstigende Faktoren. Dazu gehört neben schlecht und falsch ausgeübter Mundhygiene vor allem das Rauchen. Nikotin greift den Zahnhalteapparat an und schädigt ihn. Deshalb haben Raucher ein bis zu sechsfach höheres Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln als Nichtraucher. Wer also das Rauchen aufgibt, verringert die Gefahr für Zahnfleischerkrankungen und vorzeitigen Zahnverlust."


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© Elisabeth-Krankenhaus Essen / NED.WORK Agentur & Verlag GmbH / Veröffentlicht am 18.10.2007