Neuroprothetik Hyaluron-Filler Narkosemittel Zink Paracetamol Bronchitis Schlüsselloch-OP Diabetiker Azofarbstoffe Schlafen Wechseljahre Polio stationär Einreiben Zigarettenkonsum Tiefschlafphase

Diabetiker müssen regelmäßig ihre Nieren kontrollieren lassen

Bei Zuckerkranken besteht die Gefahr, dass sie auch an den Nieren erkranken. "Bei etwa 20 bis 30 Prozent der Diabetiker werden im Laufe der Krankheit die Nieren in Mitleidenschaft gezogen", erklärt Dr. Gerhard Schillinger, Arzt beim AOK-Bundesverband. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig – sie zielt darauf ab, das Voranschreiten der Erkrankung zu vermeiden und damit den betroffenen Patienten Dialyse oder Transplantation zu ersparen.

Diabetes mellitus Typ 1 und 2 haben trotz unterschiedlicher Ursachen eines gemeinsam: Es ist zu viel Zucker im Blut. "Diese dauerhaft zu hohen Blutzuckerspiegel führen über kurz oder lang dazu, dass die Blutgefäße geschädigt werden", erläutert Schillinger. Davon können sowohl die Arterien als auch die kleinen Gefäße der Nieren betroffen sein. So verlieren die Organe ihre Funktion als Blutfilter und -entgifter.

"Wird diese sogenannte diabetische Nephropathie nicht ernstgenommen und behandelt, schreitet sie immer weiter fort und kann letztlich zum Verlust der Nierenfunktion führen", warnt Schillinger. Denn von dem Angriff auf das körpereigene Entgiftungssystem spürt der Patient lange nichts. Jahrelang kann er ohne Beschwerden leben, auch wenn die Nieren schon stark angegriffen sind. Erst die Untersuchungen des Bluts auf Kreatinin – ein Eiweiß – bringt Aufschluss darüber, wie gut die Nieren arbeiten.

"Um die Gefahr früh genug zu erkennen, sollten Diabetiker deshalb regelmäßig den Kreatininspiegel untersuchen lassen – am besten mindestens einmal im Jahr", rät Schillinger. Zuckerkranken, die unter der diabetischen Augenerkrankung leiden, und Typ-1-Diabetikern wird zudem geraten, sich regelmäßig einem Urintest auf Eiweiß zu unterziehen. Denn Augen- und Nierenschädigungen gehen oftmals einher.

Grund für die Erkrankung sind meistens langfristig schlecht eingestellte Blutzuckerwerte. "Das Risiko lässt sich drastisch senken, wenn der Zuckerspiegel optimal eingestellt ist", erläutert Schillinger. Wichtig für Diabetiker, die ein diabetisches Nierenleiden verhindern oder eindämmen wollen, ist außerdem eine frühzeitige Behandlung des Bluthochdrucks, unter dem die meisten Zuckerkranken leiden. "Der Blutdruck sollte auf Werte unter 140/90 eingestellt werden", so Schillinger, "das hat sich in Studien als optimal erwiesen."

Patienten, deren Nieren bereits angegriffen sind, sollten unter anderem eine eiweißarme Kost essen. Diätberater können helfen, die Ernährung sinnvoll umzustellen, indem sie beispielsweise zeigen, wie sich Milchprodukte ersetzen lassen. "Wer raucht, sollte zudem dringend auf den Glimmstängel verzichten", rät Schillinger.

Wie sich Patienten mit Diabetes richtig ernähren und ihre Erkrankung in den Griff bekommen, erfahren sie in den sogenannten Disease-Management-Programmen (DMP) der AOK. Teil dieser Chronikerprogramme sind Schulungen, in denen die Patienten zum Beispiel lernen, was sie selbst tun können, um ihren Diabetes optimal zu behandeln. Ziel der AOK-Programme ist es, Folgeerkrankungen zu verhindern und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern."


Linktipps



© AOK-Bundesverband / Veröffentlicht am 05.10.2007